Gert Loschütz, geboren am 9. 10. 1946 in Genthin (Mark Brandenburg), wo er auch aufwuchs. 1957 Umsiedlung mit den Eltern in die Bundesrepublik nach Dillenburg in Hessen. Nach dem Abitur begann er im Herbst 1966 ein Studium der Geschichte, Philosophie und Soziologie an der FU Berlin und arbeitete gleichzeitig als Lektor in der Berliner Dependance des Luchterhand Verlags. Seit 1970 freier Autor. 1977 Umzug nach Frankfurt am Main, wo er zuletzt im Vorort Buchschlag lebte. Seit 1980 Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, seit 1988 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. 2000 Umzug nach Berlin.
* 9. Oktober 1946
von Michael Töteberg
Essay
„Ich bin unterwegs zu den Geschichten. Zu den? Zu der, der einen, die – da unerledigt geblieben, auf die oder andere Weise immer wieder geschrieben werden muß.“ Der Erzähler folgt einer fremden Frau im roten Mantel, die ihn an eine andere erinnert, es ist eine „Gespenstergeschichte“, aber dann folgt er ihr doch nicht ins Haus, schaut nicht einmal auf den Namen am Briefkasten. Es bleibt eine fragmentarische Geschichte „aus dem blauen Notizbuch“. Seit vielen Jahrzehnten, seit seinen ersten Publikationen Mitte der 1960er Jahre ist der Schriftsteller Gert Loschütz unterwegs zu den Geschichten, mit unterschiedlicher Fortune in den ...